Jetzt ganz neu und erst seit März auf dem Buchmarkt, ist es in der 32-seitigen deutschen Übersetzung von Corinna Vierkant in München erschienen und ich durfte für euch dankenswerterweise mal wieder ein wenig probelesen.
In "Der Schlüssel" wird das Grimm'sche Märchen der "Wolf und die 7 Geißlein" gehörig auf's Korn genommen und der Spieß einmal komplett umgedreht.
""Ich bin kurz beim Einkaufen. Lasst niemanden rein, solange ich weg bin!", ermahnt die Mutter ihre drei Kinder, bevor sie das Haus verlässt. Bei ihrer Rückkehr stellt sie fest, dass sie ihren Schlüssel vergessen hat, und läutet. Doch die Kinder machen ihr einfach nicht auf ..." (Zitat vom Klappentext des Buches)
Mit der sympathisch wirkenden Mutterfigur in dem Kinderbuch, welches übrigens auch Erwachsenen Spaß macht zu lesen(!), konnte ich mich persönlich ja gleich identifizieren, was nicht zuletzt daran liegt, dass auch die "Bilderbuchmama" in blankes Misstrauen ausbricht, sobald die Kinder mal "ein wenig" zuuuuuu leise spielen. ;-) (Meist ist dann ja auch wirklich "was im Busche", wie erfahrene Eltern wissen, oder!?)
Auch der Ordnungszustand des Wohnzimmers, in welchem drei Kinder spielen gleicht dem des unseren, wenn neben meinen beiden Mäusen auch noch deren Cousine da war. (Okay, ich gebe zu .... Die Cousine braucht's gar nicht! Das Chaos schaffen die zwei Mini-pamelopees auch schon ganz gut alleine! :-P )
Drollig finde ich die vielen Anspielungen in den niedlichen und liebevollen Illustrationen von Annick Masson, welche immer wieder den Bezug zum Märchen der Gebrüder Grimm herstellen: Geißlein auf Wandbildern, eine Standuhr in der guten Stube, ... .
Meiner Dreijährigen hat's schon Spaß gemacht, danach zu suchen und immer wieder neue Parallelen aufzuspüren. Und auch mir macht das Entdecken solcher Gemeinsamkeiten und Bezüge Freude.
Der Einjährige kann derlei Schlüsse selbstverständlich noch nicht ziehen, hat aber dennoch nichts dagegen einzuwenden, das Bilderbuch gemeinsam mit Mama und der großen Schwester immer und immer wieder anzuschauen. ;-)
Inhaltlich ist das Buch wunderbar geeignet, mit kleineren Kindern, wie meiner Lotti die Problematik des (unautorisierten) Türenöffnens thematisch aufzugreifen und zu erörtern.
Während das Märchen von den 7 Geißlein die Kinder noch konsequent vor dem Öffnen der Haustür warnt, selbst wenn vermeintlich die Mutter davor steht und um Einlass ersucht, geht "Der Schlüssel" die ganze Sache doch ein wenig differenzierter an. Und vor allem: Es wird nicht moralisiert!
Schnell wird deutlich: Die Kinder treiben hier einen lustigen Schabernack mit ihrer lieben Mutter.
Was mir besonders gefallen hat:
Die Illustrationen sind so liebevoll gezeichnet. Hervorzuheben ist dabei die gestalterische Umsetzung des Mienenspiels der Frau Mama. Zusammen mit ihrer Gestik wird sehr gut transportiert, was jene gerade empfindet und wie sie sich fühlt. ...
Wie aus Zuversicht, Verdruss, Wut, Resignation wird, bietet auch immer wieder Anlass, um mit Kindern über Gefühle zu sprechen, und über Grenzen des (scherzhaften) Miteinander.
Mein Dank geht an die Verlagsgruppe Droemer Knaur* in München für die freundliche Bereitstellung (m)eines Rezensionsexemplares!
Euch einen schönen Tag noch, eure pamelopee!
... Und vergesst nicht, euren Schlüssel mitzunehmen! *zwinker*
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